Montag, 29. Oktober 2007
Publikumsinteraktion
Nach einem Hinweis von Wiener Seite nach dem Vortrag habe ich mir im Übrigen vorgenommen, meine Fremdsprachenkenntnisse diesbezüglich zu verbessern.
Samstag, 27. Oktober 2007
Passierschein A38
Herzlich willkommen bei der automatischen Sperrungshotline für Karten von Banken und Sparkassen. Wenn Sie eine Karte einer Bank oder Sparkasse sperren wollen, tippen Sie sie 1.
Tippe die 1
Geben Sie nun bitte Ihre Bankleitzahl ein.
Gebe die Bankleitzahl ein
Sie haben folgende Bankleitzahl eingegeben: (Sagt die Bankleitzahl an.) Wenn die Bankleitzahl korrekt war, tippen Sie die 1.
Tippe die 1
Geben Sie nun bitte Ihre Bankleitzahl ein.
Sehe fragend das Telefon an. Gebe nochmals die Bankleitzahl ein. Nach der dritten Ziffer...
Geben Sie nun bitte Ihre Bankleitzahl ein.
Bewahre Ruhe und stecke mir eine Zigarette an. Gebe nochmals die Bankleitzahl ein.
Knacks
Tuuut
Tuuut
Sperrungshotline für Karten von Banken und Sparkassen, mein Name ist Lieschen Müller*, was kann ich für Sie tun?
Oh, ein Mensch. Meine EC-Karte sperren.
Nennen Sie mir bitte die Bankleitzahl?
Seufze auf und nenne ihr die Bankleitzahl.
Ich wiederhole...
Sie wiederholt
Hups, das ist ja eine Sparkassenbankleitzahl.
Genau.
Da muss ich Sie eben mal verbinden.
Knacks
Tuuut
Tuuut
Tuuut
Knacks
Tuuut
Tuuut
Herzlich willkommen beim automatischen Sperrungsdienst der Sparkassen. Der nächste freie Mitarbeiter ist für Sie reserviert.
Düdeldüdüdeldum
Tuuut
Tuuut
Sperrungshotline der Sparkassen. Sie sprechen mit Mary Möschen*. Welche Karte kann ich für Sie sperren?
Meine EC-Karte.
Nennen Sie mir bitte die Bankleitzahl?
...und es war noch lange nicht vorbei. Allerdings verträgt sich Cholerik nicht mit detailgetreuen Erinnerungen, also seien die Aufzeichnungen hier beendet.
Jetzt kann ich endlich auch verstehen, wie sich Asterix fühlen musste, als er auf der Jagd nach Passierschein A38 war, um Rom zu erobern.
Über all die Möglichkeiten, was böse Menschen mit meiner EC-Karte angestellt haben könnten, während ich 20 Minuten lang damit beschäftigt war, sie sperren zu lassen, möchte ich grade mal nicht nachdenken...
Mittwoch, 24. Oktober 2007
Fangschaltung (1)
Utze: Schon ne Sauerei, was diese Lokführer grade machen.
Herr Müller: Wieso? Ich finde, die haben mehr Lohn durchaus verdient.
Utze: Aber auf Kosten der Pendler? Kann man das nicht anders regeln? Die müssen dann alle auf die Autobahn ausweichen und dann ist die verstopft.
Herr Müller: Oh mein Gott!
Utze: Was?
Herr Müller: Du hast Autobahn gesagt.
Utze: Und?
Herr Müller: Hast du nicht Kerner gesehen?
Utze: Diese Kochshow?
Herr Müller: Nein, das mit Eva Herman.
Utze: Kerner hat was mit Eva Herman?
Herr Müller: Nee, er hat sie rausgeschmissen.
Utze: Weil sie nicht kochen kann?
Herr Müller: Wegen der Autobahn.
Utze: Bitte?
Herr Müller: Weil sie gesagt hat, die Nazis haben die Autobahn gebaut.
Utze: Stimmt doch.
Herr Müller: Ja, aber das sagt man nicht. Vor allem nicht, dass es gut ist.
Utze: Nee, das sagt man wirklich nicht. Da sollte man immer noch hintendran hängen, dass sie die für die Panzer gebaut haben und für den Krieg, was ja schlecht war. Und deswegen hat der Kerner sie rausgeschmissen?
Herr Müller: Und weil sie gemeint hat, die Mütter wurden im Dritten Reich geschätzt und Kinder gefördert und so.
Utze: Jaja, Mutterkreuz, bla. Will sie auch eines?
Herr Müller: Wer?
Utze: Diese Herman.
Herr Müller: Ich glaube, die NPD würde ihr gerne eins verleihen.
Utze: Aber sie will nicht?
Herr Müller: Denke nicht.
Utze: Hm. Und jetzt?
Herr Müller: Jetzt hört man nix mehr von ihr, außer in der Bild ab und an. Vielleicht zieht sie ja in die Schweiz. Da ist sie unter Menschen, die sie verstehen.
Utze: Untermenschen? Ist das nicht auch zweifelhaft? Egal. Hätte sie mal gleich geschaltet bei Kerner und klar gemacht, dass sie Stuss erzählt hat...
Herr Müller: Hast du jetzt auch noch gleichgeschaltet gesagt?
Utze: Was?
Herr Müller: Du weißt schon, dass wir nicht allein sind?
Utze: Nicht allein?
Herr Müller: Seit Schäuble bin ich mit dem Telefonieren vorsichtig. Und wenn dann Autobahn, Untermenschen und gleichgeschaltet in einem Gespräch...
Utze: Du übertreibst.
Herr Müller: Wer weiß...
Utze: Eva Hermann vielleicht.
Herr Müller: Nee, die ganz bestimmt nicht.
Montag, 22. Oktober 2007
Sonntag, 21. Oktober 2007
Merkwürdige Dialoge (2)
Der Abschluss des Gesprächs:
Ich: Ich hab zufällig 'ne Geschichte von mir dabei. Die kann ich dir ja mitgeben und mailst mir mal, was du davon hältst.
Er: ...
Ich: Ist nur fünf Minuten lang.
Er: Ach, das hat doch keinen Sinn!
Donnerstag, 18. Oktober 2007
Fahrradfahren ist scheiße...
Am gestrigen Abend wurde die Lange Straße, die sich vor meiner Haustür befindet, von zweierlei Objektgruppen dominiert: betrunkenen Studenten und alten Möbeln. Es fand die sagenhafte partycipate in diversen hier angesiedelten "Edel"-Schuppen statt und heute morgen wurde der Sperrmüll abgeholt.
Früher des Tages hatte ich, wie mir erst sehr viel später bewusst wurde, mein Fahrrad zwar zunächst noch von der Uni mit auf den Heimweg genommen (weswegen ich kurz zuvor noch den halben Weg wieder zurück gegangen war, weil ich es erst vergessen hatte), dann aber vor der Filiale einer großen deutschen Drogeriemarktkette stehen lassen, da meine Haustür nur 20 Meter entfernt und meine Hände voll und ich schon ungeachtet des Rads auf sie (die Tür) fixiert war.
Nun gibt es zweierlei Möglichkeiten: Ein Verbrechen (ja, ok, Vergehen), also Diebstahl, oder, was eigentlich sehr viel wahrscheinlicher ist, vor allem ob des "Retro-Looks" des Rads, der nicht nur ein Look ist, weil das Ding etwa so alt war wie das Wirtschaftwunder, dass es die Leute vom Sperrmülldienst (höchstwahrscheinlich mit der ordinären Müllabfuhr identisch) einfach mal mitgenommen haben. Man könnte es ihnen nicht verübeln.
Nein, man nicht. Aber ich schon.
Also bringt mir mein Rad wieder, ihr orangenen Monster!!!
Danke!
Montag, 15. Oktober 2007
Erdbeere
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Merkwürdige Dialoge (1)
Sie: Sie, äh, Du bist aber schon 18?
Ich (erfreut): Ja, schon etwas länger.
Sie blickt mich misstrauisch an.
Ich: Soll ich vielleicht meinen Ausweis zeigen?
Sie (nach kurzem Überlegen, bestimmt): Ja!
Gebe ihr meinen Ausweis, sie betrachtet ihn hilflos.
Sie: Jetzt steht da auch noch 1983 drauf...
Ich: ...
Sie: ...
Ich: Vierundzwanzig.
Sie: Na gut, dann glaube ich das mal.
Mittwoch, 10. Oktober 2007
Horse Gin Retorte
Die Regularien des Wildcardrankings und der nicht vorhandene Zuspruch anderer Teams machten es uns möglich, mit nur einer regulären Slamteilnahme zum National zu fahren, als zehntes von zehn qualifizierten Teams. Eigentlich war dies ja genau der Fall, den Berlin durch das Ranking vermeiden wollte. Aber wir können uns jedenfalls nicht vorwerfen, sonst irgendwem die Teilnahme kaputt gemacht zu haben.
Im August, als ich zwischenzeitlich in Köln gewohnt habe, fand die erste telefonische Absprache statt. Ich teilte Casjen unseren neuen Teamnamen mit, den ich eines Nachts mühsam anagrammiert hatte - was aber irgendwie niemandem aufgefallen war. Deshalb nochmal zum Nachvollziehen:
Ritter Ohnesorge --> Horse Gin Retorte
Casjens Frage nach dem tieferen Sinn bleibt bis auf weiteres unbeantwortet. Zu Ende des Gesprächs stand die leidige Textdiskussion. Wir brachen sie ab, einigten uns darauf, in vier Wochen noch einmal zu telefonieren und gingen weiter freudig unseren Beschäftigungen nach, zu diesem Zeitpunkt Öl verkaufen und Soaps schreiben.
Die vier Wochen zogen sich dann irgendwie in die Länge und waren erst Dienstag letzter Woche vorüber, als Casjen aus Armenien zurück und ich wieder in Bamberg war. Die Telefonkonferenz ergab, dass wir uns gegenseitig sehr bemitleiden, im Einzel in derselben Vorrunde zu sein und außerdem, dass wir als Teamtext "John & Jack" performen würden, einen altbewährten albernen Cowboytext mit einem Hauch politischen Inhalts (Studiengebühren). Da mir das Ende (das ich vor zwei Jahren selbst geschrieben hatte) ziemlich zum Hals raushing, wurden zudem ansatzweise Alternativenden erarbeitet.
Donnerstag letzter Woche dann, vier Stunden vor unserem Auftritt beim Mittagsschmaus mit Kartoffeln und Brokkoli, diskutierten wir heftig über das "neue" Ende, das Casjen nicht passte und umgehend durch eines ersetzt wurde, bei dem er Ruhe gab. Noch drei Stunden bis zum Auftritt und wir begannen zu proben, wie wir es jedes Jahr tun:
Wir zogen von Grünfläche zu Grünfläche, suchten verwaiste Spielplätze auf, stellten uns den Sandkasten als Bühne vor und sagten unseren Text auf. Perfektionist Ohnesorge war natürlich wie immer unzufrieden ("Du hast 'Verdammte Scheiße' gesagt, das muss 'Damn fuck!' heißen.") und Luftikus Ritter versuchte zwanghaft, letzte Textänderungen mit einzubringen, meist mit dem Argument, sie wären genial und veredelten den Text. Wie immer fand man irgendwie den Mittelweg, der in diesem Fall daraus bestand, dass die spontanen Hinzufügungen mit hamburgischer Akribie endlos geprobt wurden. Folgende Textstelle geriet dabei in den absoluten Fokus:
"Wie ist der Name deines chinesischen Pferdes, John?"
"John Jack."
"John, John?"
"John Jack, Jack!"
"John Jack Jack, John?"
"John Jack, Jack!!"
"John Jack, John?"
"John Jack, Jack!"
Natürlich muss man wissen, dass wir diese Textstelle zweimal hintereinander mit wachsender Geschwindigkeit brachten, und - dank Ohnesorge - saß sie, als wir eine Stunde vor Auftritt feststellten, dass wir uns mal auf den Weg zum Ballhaus machen sollten.
Der Höhepunkt des letzten Fußmarsches war folgender Dialog:
Ritter: Warum verziehst du dein Gesicht eigentlich so beim Sprechen?
Ohnesorge: Das ist Schauspielkunst.
Im Ballhaus angekommen, erfuhren wir von unserem Top-Startplatz, dem zehnten von zwölf, was uns in eine angenehm dösige Siegesgewissheit versetzte - die zunehmend dahinschwand, als man sich den Verlauf der Runde betrachtete. Das Publikum war nicht bester Stimmung und auch nicht in eine solche zu versetzen. Aber ein Cowboy kennt keine Angst und so zogen wir unser Ding durch, besser als in allen Proben...
"Verdammte Scheiße, Jack, mein Pferd kann mich nicht mehr tragen."
"Oh mein Gott, John, was ist los mit deinem Pferd? Hat es etwa Liebeskummer?"
und so weiter
Das Publikum war im Anschluss der Meinung, dass wir die Sache ganz gut gemacht haben - nur hatten sieben andere sie besser gemacht. Und so konnte Horse Gin Retorte der Tradition des gleichbesetzten Vorgängerteams Ritter Ohnesorge von der traurigen Gestalt folgen, die bei den National Slams 2005 und 2006 keinen Blumentopf gewinnen konnten. Und in Zürich ist dann eben mal wieder ein Text von Casjen dran...
Sonntag, 7. Oktober 2007
Ruhe
In einem Punkt hatte ich bei meiner Prognose recht: SMAAT ist Teammeister geworden. Aber die Quoten standen ja auch gut. Eine erfogreiche Titelverteidigung im Einzelwettbewerb ist hingegen eine Sensation - eine verdiente.
Auf meinem eigenen Schicksal will ich nicht lange rumreiten. Aber kurz: Zittereinzug ins Halbfinale bei Punktgleichheit mit dem späteren Vizechampion Sebastian 23. Wir haben uns sehr gefreut. Das Halbfinale war dann - anders als seine Auslosung - keinesfalls eine Farce, sondern der beste Slam, an dem ich je teilgenommen habe. Rein stimmungsmäßig Gute Laune im Quadrat verglichen mit dem Finale. Bei der Definition des Begriffs "Hexenkessel" muss nun auch der Festsaal Kreuzberg unbedingt berücksichtigt werden... "und noch eine 10, und noch eine". Hab das natürlich dann nicht gepackt, weiterzukommen. Bei zweimaliger voller Punktzahl und einer derartigen Genialität in den Texten der Konkurrenz, Paradebeispiel Scharri, war das aber auch nicht weiter schlimm. Über das Finale an sich schreiben sicher andere, googlen hilft.
Wer mehr spannende Geschichten über Lospech und dramatisches Hinausgkicktwerden hören möchte, kann sich den Blogeintrag zu Michael Jakobs Untergang geben oder sich mit Tilman Döring unterhalten. Seine ICQ-Nummer ist 347-945-588.