Montag, 19. November 2007

UMZUG!!!

Sodele, nun war dieses Blog hier für fast zwei Monate aktiv, jetzt is aber auch mal gut. Es gibt was NEUES:

Egomania

Die Adresse lautet
christianritter.wordpress.com
und löst dieses Teil hier ab.

Wenn der ein oder andere so langsam den Überblick verliert bei meinen ganzen Seiten: Keine Sorge, ich tu's auch. Aber
Egomania wird sich auf jeden Fall laaaaange halten.

Ich bitte untertänigst alle Kollegen, die mich in ihrer Blogroll haben, den Link den neuen Verhältnissen anzupassen. Ergebensten Dank!

Und jetze: rüber schauen!!!

Samstag, 17. November 2007

Access All Areas

Nach dem gestrigen Regensburger Slam (der rasende Reporter Lange berichtet) wurde ich von den Münchnern allein in der Mälze zurückgelassen. Björn Dunne (Dann!) und seine Freundin auch, ja, aber die sind gleich ins Bett. Ich nahm mir vor, den Laden noch etwa aufzumischen und stellte in diesem Zusammenhang mal wieder erschüttert fest, welch Bild unserer Gesellschaft Abend für Abend allüberall gezeichnet wird – und wie sie demnach aussehen muss:

In der Mälze gibt es einen schönen großen Saal, in dem auch geslammt wurde, eine Kneipe und unten einen Partykeller. Überall war noch was los, es wurde gefeiert. Und was? Die selbstverordnete Klassengesellschaft!

Wie hasse ich diese Klischees aus den US-Teenie-Highschool-Movies: Hier die Sportler, da die Nerds, hier die Schlampen, die beim ersten Date küssen, da die Anhänger von Fred Phelps. Kurzum: man separiert sich. Die anderen sind doof, unser Grüppchen ist das hippste, durchgeknallteste, vernünftigste, etc. Und wie wars gestern so?

Unten im Partykeller traf sich die Living-la-vida-loca-Fraktion, von denen aber auch mal wirklich niemand gut aussah (so viel herausgewachsenes Blond auf einem Haufen hab ich selten gesehen), betrank sich und freute sich, dass sie wenigstens einander haben, um sich fortzupflanzen, hörte die Charts von 2005 hoch und runter und versuchte sich daran, zu tanzen. Mäßiger Erfolg.

Ein Stock höher: Die Slam-Location hatte sich in Klein-Jamaika verwandelt. Junge Typen mit dicken Haaren, die T-Shirts trugen, in denen ihre ganze Familie Platz hätte. Mädchen mit ökologisch bewussten Outfits, die gewollt nachlässig wirkten und hie und da den Blick auf aufreizende Körperstellen frei gaben. Kein Kopf ohne Strick- und Batikwaren. Alle bereit, vom Fleck weg ins nächste H&M-Schaufenster gestellt zu werden. Wie man das in diesen Kreisen wohl so macht, standen sie alle brav in mehreren Reihen vor dem DJ-Pult, wirkten etwas müde und ließen ihren linken Arm auf- und absinken. Hinter dem DJ-Pult drei wichtige Leute, von denen einer die Platten auflegt, der andere das Feuerzeug hält, damit der, der die Platten auflegt, sieht, welche Platten er auflegt, obwohl sich eh alles gleich anhört, und ein Urenkel von Bob Marley, der das Ganze irgendwie kommentiert, in einer Sprache, die entfernt an Englisch erinnert. Ich habe eine zeitlang zugehört, er hat eigentlich nix anderes als immer wieder „Ja ba da ba du“ gesagt, und manchmal „dem“. So was wie ein liberaler Barney Geröllheimer also, mit ungepflegtem Bart und Strickmütze über den Augen und tieferer Stimme, der wahrscheinlich selbst nicht weiß, was er da von sich gibt aber findet, dass es sich doch immerhin tight anhört und vielleicht auch eine Message hat, die dann natürlich „Drogen!“ lautet, oder „Fuck da government“. Das sind mal Ideale!

Nach etwas Mitgehoppe habe ich dann auch Leute getroffen, die sich meiner Splitterfraktion zugehörig fühlten. Unser Motto lautet „wir finden erst mal von Grund auf alles scheiße“ und halten uns bei Partys eher so am Rand auf, um über alles Vorstellbare daherzuparlieren, nur nicht über das, was grade in dem Raum passiert, in dem wir uns befinden. Gerne suchen wir auch nach Ausweichmöglichkeiten, Ruhe, Geborgenheit – und Freibier. Den Schlüssel vom Backstageraum hatte ich ja noch...

Zum Schluss war dann also alles gut und vielleicht hatten die komischen Leute im ganzen Gebäude ja auch irgendwie ihren Spaß – auf ihre eigene, eigentümliche Weise.

Epilog / Metaebene: Sollte man dafür eintreten, dass die verschiedenen Subkulturen unserer Gesellschaft in den Dialog miteinander treten? Ich glaube, es hätte wenig Sinn.
Und so verschaffte mir ein Regensburger Abend die Gewissheit, dass Völkerverständigung und die Vermittlung zwischen Religionen und Kulturen echt harte Nüsse sind, die sich nicht immer knacken lässen. Man siehts doch in jeder Dorfdisko.

Mittwoch, 14. November 2007

Ein Satz zur Selbstherrlichkeit

Wenn man sich eigentlich nur im Internet umtut, um seine Spuren zu hinterlassen, damit möglichst viele Leute auf den eigenen Blog schauen, wenn man jede Nacht eine halbe Stunde lang sich selbst googelt und sich wie ein Eichhörnchen über Nusspli freut, dass das eigene Bild jetzt VOR diesem gleichnamigen Grinsebert, der irgendwie Fußballprofi ist, erscheint, wenn man eigens Beiträge in Foren verfasst, nur um darauf hinzuweisen, dass man sich in diesem Thread, der gar nichts mit einem zu tun hat, persönlich recht unterrepräsentiert und –diskutiert wähnt, wenn man überhaupt nur an Gesprächen teilnimmt, um in deren Verlauf irgendeine entfernte Parallele zu Geschichten aus seinem neuen Buch heraufzubeschwören und sogleich darauf hinzuweisen, dass besagtes Buch ja bald rauskäme, wenn man einfach mal zur Uni geht, ohne eine Veranstaltung zu haben und nur um sich irgendwo hinzusetzen und darauf zu warten, darauf angesprochen zu werden, ob man nicht dieser Typ vom Slam sei, dessen Geschichte so toll war, wenn den Mitbewohnern nicht mehr als eine verächtliche Handbewegung abzuringen ist, weil man sie jeden Tag mehrmals mit der Feststellung „irgendwie bin ich schon genial“ konfrontiert, wenn man vorsichtshalber immer einen Edding bei sich trägt, um auf spontane Nachfrage Autogramme auf Bäuche geben zu können, wenn man die Dame vom Ordnungsamt rügt, weil sie nicht weiß, wen sie vor sich und sich nicht mal die Mühe gemacht hat, die Doppelseite im kostenlosen Monatsmagazin über das künstlerische Umtun und die Selbstinszenierung ihres aktuellen „Kunden“ zu lesen, die ignorante Kuh, wenn man sich ständig dazu hinreißen lässt, von sich selbst in der dritten Person zu reden und damit bei Unbekannten reichlich Verwirrung stiftet, was ein Christian Ritter gerne tut, wenn man sich selbst als Poster im Zimmer hängen hat, mit persönlicher Widmung, dann sollte man sich doch so langsam mal fragen, ob eigentlich noch genug Platz dafür bleibt, zwischendurch auch mal von anderen bewundert zu werden – oder ob man irgendwie ein Problem hat.

Montag, 12. November 2007

Man muss nicht immer gewinnen

Es ist vollbracht. Ich habe soeben den strangesten (sprich: sträindschesten) Text beendet, den ich je geschrieben habe:
Ein Kunstmärchen, mit diversen Handlungsebenen, dazu reichlich Verschmelzung von Realem und Idealem, gebrochene Wahrnehmungsperspektiven, visionäre Rauschzustände, und so weiter. Die Schlussapotheose ist wahrhaft göttlich (Literaturwissenschaftlerinsider). Näheres dazu steht in der Theorie der Progressiven Universalpoesie der Romantik nach Friedrich Schlegel.

Ein Vogel spielt eine große Rolle, diverse Pilzarten, ein Gemälde von Carl Spitzweg und Tocotonic. Auch wenn ich mir zu 95 Prozent sicher bin, keine einzige Stimme dafür zu erhalten, wird der Text Dienstag Abend beim Bamberger Slam seine Weltpremiere feiern. Und danach entweder in den Kanon der Gegenwartsprosa eingehen - oder in den Schredder. Ich bin jetzt schon so aufgeregt, dass ich wahrscheinlich gar nicht schlafen können werde.

Nur für den Schredder-Fall und für die Nachwelt: Der Text heißt/hieß "Bildbeschreibung // Wie Zwitschi zu Spitzweg fand // Ein Kunstmärchen" und wird hier veröffentlicht werden, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Ritter wird mit wehenden Fahnen untergehen! Fuck it all!
Wenn das mal kein Grund zu kommen ist:
morph club, Bamberg, Dienstag, 20 Uhr. Bis dennsn!

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Zusatz 14. November: Hab ichs nicht gesagt? Wo krieg ich jetzt auf die Schnelle nen Schredder her? Ach, ich packs einfach in mein drittes Buch...

Donnerstag, 8. November 2007

The Sound Of Silence Da Half Nu Book

Guten Morgen!

Im Lauf des Tages geht halb neu in Druck. Juchheißa Juchhe!

Weitere krasse Insiderdetails: Auch die paar alten Geschichten, die drin sind, wurden komplett überarbeitet. Es gibt stilistische Ausbesserungen, erzähltechnische Hinzufügungen und neue Enden, auch ein intermediales Quiz. Man kann gespannt sein.

Die Promomaschine läuft auf Hochtouren. Drüben bei weiteroben.de gibt es eine Audiodatei mit Ausschnitten und hinterlegtem Klaviergeklimper.

Ist sehr romantisch geworden.
Kann man sich also mal anhören.
Viel Freude dabei!

Dienstag, 6. November 2007

Merkwürdige Dialoge (3)

Typ wurde von Mitbewohner mit in die WG geschleppt. Typ sitzt auf meiner Couch, trinkt meinen Ramazotti* und raucht meine Zigaretten. Wir machen uns bekannt und er erzählt, dass er grade kein Internet hat.

Ich: Kein Internet zu Hause? Das würde ich keine zwei Tage aushalten.
Er: Ach, da steht doch eh immer dasselbe drin...

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*Zusatz 7. November: Ganz oben bei Google:
"Fälschlicherweise wird er oft Ramazotti mit nur einem z geschrieben." (Es geht tatsächlich um das Getränk.)
Wie konnte ich das die letzten Jahre übersehen? Trinke doch jeden Tag ne Flasche.

Montag, 5. November 2007

Enthüllungen

Der Verlag weiß es noch nicht - aber SO wird das endgültige Cover meines neuen Buchs aussehen. Schlicht, prägnant, rechteckig.

Das Buch heißt so, weil es so ist, wie es heißt. Das heißt wiederum, dass knapp zur Hälfte alte und knapp über die Hälfte neue Geschichten enthalten sind, von der reinen Anzahl her gesehen. 10 alte (die auch schon in "Weiter oben" waren), 11 neue. Allerdings ist das Verhältnis, betrachtet man die Seitenzahlen, etwa 60 zu 40 für NEU. Ich habe es nämlich fertig gebracht, auch Geschichten zu schreiben, die länger als 5 Minuten Lesezeit beanspruchen.
Im Lauf der Woche wird das Buch dann - so Gott will - in Regensburg in den Druck gehen, das kann wiederum ein paar Tage dauern, und dann, ZACK, sollte es bis sagen wir mal am 23. November fertig sein, damit ich in Heidelberg gleich die ersten paar los werden kann.

Das Geschichtenrepertoir in halb neu umfasst Klassiker wie "Weiter oben", "Abzweigung links" oder "Du warst Deutschland". Außerdem die komplette Eismann-Trilogie, "Die Pimps der 1A", "Entscheidungsfreiheit", viele neue Geschichten mehr und auch reine Lesetexte wie die zehnseitige Geschichte "Der Tag als Bill den Stecker zog" über den Untergang des Internets.

Eine detaillierte Trackliste wird hier oder auf weiteroben.de veröffentlich, sobald angedruckt wurde.

Samstag, 3. November 2007

Europäische Ethnologie

Habe ich letzte Woche vielleicht doch etwas falsch gemacht und die Uhr ein bisschen zu weit zurück gedreht?? Also bei MIR ist es grade mal kurz vor 8 Uhr abends - und trotzdem habe ich von der Straße her gerade schon die ersten "Viva Colonia"-Chöre vernommen.

Sowieso eigenartig, dass auf der Bamberger Partymeile vor meinem Haus jede Nacht aufs Neue die Stadt meines Herzens besungen wird. Das macht sentimental. Sind die Oberfranken in ihrer Gesamtheit wirklich so unkreativ? Gibt es kein Lied über den "Bamberger Reiter" oder das "fränkische Rom mit sieben Hügeln", mit dem sie mir mal Abwechslung verschaffen könnten?
Das ist wohl eine dieser Fragen, zu deren Beantwortung man ein Seminar in Europäischer Ethnologie belegen sollte. Man erinnere sich nur an das legendäre Proseminar "Fußballfangesänge"...

Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Durch meine seit Tagen andauernden Bemühungen, meine Hausarbeit im Fach Europäische Ethnologie möglichst bis morgen früh fertig zu stellen, lebe ich gerade etwas außerhalb der Tagesrhythmen, in denen sich wohl die meisten bewegen (die eine geregelte Arbeit haben oder sonst einen Grund, aufzustehen).

Heute morgen ging ich nach durchschriebener Nacht ins Bett, als es schon taghell war. Geweckt wurde ich von Schweinfurt-Manni, der mich zur Teilnahme am Schweinfurter Poetry Slam (etwa JETZT) überreden wollte. Da war es schon fast wieder dunkel. Beim Zähneputzen wurde ich vom Radionachrichtensprecher mit "Guten Abend" begrüßt und beim anschließenden Einkaufen wurde mir ein schöner Feierabend gewünscht. Ja wunderbar.
Jetzt werde ich mir quasi als Morgenmagazin die "tagesschau" gönnen und dann gehts auch schon weiter mit der Hausarbeit. Bis es wieder hell wird.
So ein Hauptstudium ist schon was Feines!

Entschuldigung, das hab ich mir erlaubt

Neulick war ick mit meener Freundin im Netz unterwegs jewesen...

Da hab ich doch auf der Seite von Pauline meine Biographie entdeckt.
Hakt noch an manchen Stellen, dachte ich.
Also flott rüberkopiert und ausgebessert. Hier isse:






















Mit lieben Grüßen nach nebenan!

Freitag, 2. November 2007

Ratespiel

Frage: Was ist das???


Erst scharf nahdenken, dann draufklicken.
(Tipp: Die Bamberger Skyline ist es nicht.)

Donnerstag, 1. November 2007

Da fehlt doch was

Als Mr. Süßmann vorhin bei uns in der WG zu Besuch war, hingen wir antriebslos vor dem TV-Gerät, zappten und zappten und blieben irgendwann auf MTV und auf einem Madonna-Video, genauer gesagt: Frozen, hängen. Nach etwa einer Minute wurden wir zunehmend unruhig und stellten übereinstimmend Folgendes fest:

Wir beide erwarteten, dass jeden Moment Günther Jauch hochploppt und erzählt, wie er mal 1983 auf einem Madonna-Konzert war, mit seinem Opel Rekord E, und der dann nicht ansprang. Dann rutscht von links irgendein No Angel ins Bild, der kommentiert: "Madonna fand ich schon immer geil", leeren Blickes fünf Sekunden innehält, den Kopf schüttelt und "toll" sagt. Mario Barth mit einer Freundin-Anekdote (z.B. wie er mal mit seiner Freundin in einem Madonna-Film im Kino war und den eigentlich gar nicht sehen wollte) darf natürlich ebenso wenig fehlen wie Johannes B. Kerner, der anmerkt, Madonna habe sich ja im Lauf ihrer Karriere immer wieder neu erfunden.

Es geschah übrigens nichts, es lief einfach nur das Video. Aber komisch war es schon. Erschreckend, wie schnell sich so ein negativer Gewöhnungseffekt einschleichen kann.

Montag, 29. Oktober 2007

Publikumsinteraktion

Da dieser Text gedruckt sowieso nicht funktioniert, gibt's ihn hier zum Anschauen. Gefilmt von Peter Parkster beim Nürnberger Poetry Slam am 18. Oktober (es wäre ratsam, die Boxen voll aufzudrehen).



Nach einem Hinweis von Wiener Seite nach dem Vortrag habe ich mir im Übrigen vorgenommen, meine Fremdsprachenkenntnisse diesbezüglich zu verbessern.

Samstag, 27. Oktober 2007

Passierschein A38

Als ich nach dem unvorhergesehenen Verlust meiner EC-Karte die Sperrungshotline angerufen habe, gerade eben, lief das folgendermaßen ab:

Herzlich willkommen bei der automatischen Sperrungshotline für Karten von Banken und Sparkassen. Wenn Sie eine Karte einer Bank oder Sparkasse sperren wollen, tippen Sie sie 1.
Tippe die 1
Geben Sie nun bitte Ihre Bankleitzahl ein.
Gebe die Bankleitzahl ein
Sie haben folgende Bankleitzahl eingegeben: (Sagt die Bankleitzahl an.) Wenn die Bankleitzahl korrekt war, tippen Sie die 1.
Tippe die 1
Geben Sie nun bitte Ihre Bankleitzahl ein.
Sehe fragend das Telefon an. Gebe nochmals die Bankleitzahl ein. Nach der dritten Ziffer...
Geben Sie nun bitte Ihre Bankleitzahl ein.
Bewahre Ruhe und stecke mir eine Zigarette an. Gebe nochmals die Bankleitzahl ein.
Knacks
Tuuut
Tuuut
Sperrungshotline für Karten von Banken und Sparkassen, mein Name ist Lieschen Müller*, was kann ich für Sie tun?
Oh, ein Mensch. Meine EC-Karte sperren.
Nennen Sie mir bitte die Bankleitzahl?
Seufze auf und nenne ihr die Bankleitzahl.
Ich wiederhole...
Sie wiederholt
Hups, das ist ja eine Sparkassenbankleitzahl.
Genau.
Da muss ich Sie eben mal verbinden.
Knacks
Tuuut
Tuuut
Tuuut
Knacks
Tuuut
Tuuut
Herzlich willkommen beim automatischen Sperrungsdienst der Sparkassen. Der nächste freie Mitarbeiter ist für Sie reserviert.
Düdeldüdüdeldum
Tuuut
Tuuut
Sperrungshotline der Sparkassen. Sie sprechen mit Mary Möschen*. Welche Karte kann ich für Sie sperren?
Meine EC-Karte.
Nennen Sie mir bitte die Bankleitzahl?
*Namen geändert

...und es war noch lange nicht vorbei. Allerdings verträgt sich Cholerik nicht mit detailgetreuen Erinnerungen, also seien die Aufzeichnungen hier beendet.

Jetzt kann ich endlich auch verstehen, wie sich Asterix fühlen musste, als er auf der Jagd nach Passierschein A38 war, um Rom zu erobern.
Über all die Möglichkeiten, was böse Menschen mit meiner EC-Karte angestellt haben könnten, während ich 20 Minuten lang damit beschäftigt war, sie sperren zu lassen, möchte ich grade mal nicht nachdenken...


Mittwoch, 24. Oktober 2007

Fangschaltung (1)

Per Fangschaltung höre ich gelegentlich bei Telefonaten zwischen Utze und Herrn Müller mit, die sich gerne über aktuelle Themen unterhalten...

Utze:
Schon ne Sauerei, was diese Lokführer grade machen.

Herr Müller: Wieso? Ich finde, die haben mehr Lohn durchaus verdient.

Utze: Aber auf Kosten der Pendler? Kann man das nicht anders regeln? Die müssen dann alle auf die Autobahn ausweichen und dann ist die verstopft.

Herr Müller: Oh mein Gott!

Utze: Was?

Herr Müller: Du hast Autobahn gesagt.

Utze: Und?

Herr Müller: Hast du nicht Kerner gesehen?

Utze: Diese Kochshow?

Herr Müller: Nein, das mit Eva Herman.

Utze: Kerner hat was mit Eva Herman?

Herr Müller: Nee, er hat sie rausgeschmissen.

Utze: Weil sie nicht kochen kann?

Herr Müller: Wegen der Autobahn.

Utze: Bitte?

Herr Müller: Weil sie gesagt hat, die Nazis haben die Autobahn gebaut.

Utze: Stimmt doch.

Herr Müller: Ja, aber das sagt man nicht. Vor allem nicht, dass es gut ist.

Utze: Nee, das sagt man wirklich nicht. Da sollte man immer noch hintendran hängen, dass sie die für die Panzer gebaut haben und für den Krieg, was ja schlecht war. Und deswegen hat der Kerner sie rausgeschmissen?

Herr Müller: Und weil sie gemeint hat, die Mütter wurden im Dritten Reich geschätzt und Kinder gefördert und so.

Utze: Jaja, Mutterkreuz, bla. Will sie auch eines?

Herr Müller: Wer?

Utze: Diese Herman.

Herr Müller: Ich glaube, die NPD würde ihr gerne eins verleihen.

Utze: Aber sie will nicht?

Herr Müller: Denke nicht.

Utze: Hm. Und jetzt?

Herr Müller: Jetzt hört man nix mehr von ihr, außer in der Bild ab und an. Vielleicht zieht sie ja in die Schweiz. Da ist sie unter Menschen, die sie verstehen.

Utze: Untermenschen? Ist das nicht auch zweifelhaft? Egal. Hätte sie mal gleich geschaltet bei Kerner und klar gemacht, dass sie Stuss erzählt hat...

Herr Müller: Hast du jetzt auch noch gleichgeschaltet gesagt?

Utze: Was?

Herr Müller: Du weißt schon, dass wir nicht allein sind?

Utze: Nicht allein?

Herr Müller: Seit Schäuble bin ich mit dem Telefonieren vorsichtig. Und wenn dann Autobahn, Untermenschen und gleichgeschaltet in einem Gespräch...

Utze: Du übertreibst.

Herr Müller: Wer weiß...

Utze: Eva Hermann vielleicht.

Herr Müller: Nee, die ganz bestimmt nicht.


Montag, 22. Oktober 2007

Obszön!

Endlich fertig geschnibbelt! Das NEUE Uni-Vox-Werbefilmchen.

Ein Produkt der RitterWinklerWohnzimmerProductions.
Drehbuch: Ritter, Hauptrolle: Winkler, geschnitten Brot: Süßmann. Hier gehts zu Uni-Vox

Sonntag, 21. Oktober 2007

Merkwürdige Dialoge (2)

Heute im Lauf der Nacht tauchte Benjamin von Stuckrad-Barre auf einer WG-Fete in Bamberg auf. Vorher hatte er eine Lesung im Audimax gehalten, die überwiegend ganz unterhaltsam war (ja, ich war da). Irgendwann nach der sechsten Sorte Rotwein stand er dann neben mir und ich habe ihn ob der Entertainmentlastigkeit seiner Texte und seines Auftritts auf seine Meinung zu Poetry Slams angesprochen, die nicht sonderlich hoch ist, wie ich nun weiß.

Der Abschluss des Gesprächs:

Ich: Ich hab zufällig 'ne Geschichte von mir dabei. Die kann ich dir ja mitgeben und mailst mir mal, was du davon hältst.
Er: ...
Ich: Ist nur fünf Minuten lang.
Er: Ach, das hat doch keinen Sinn!

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Fahrradfahren ist scheiße...

...meines ist mir nämlich mal wieder geklaut worden. Nicht etwa wie beim letzten Mal aus heiterem Himmel sondern durch eine Verkettung äußerst ungünstiger Umstände, die sich nun denn letztendlich zu Lasten meiner Fortbewegungsgeschwindigkeit auswirken.

Am gestrigen Abend wurde die Lange Straße, die sich vor meiner Haustür befindet, von zweierlei Objektgruppen dominiert: betrunkenen Studenten und alten Möbeln. Es fand die sagenhafte partycipate in diversen hier angesiedelten "Edel"-Schuppen statt und heute morgen wurde der Sperrmüll abgeholt.
Früher des Tages hatte ich, wie mir erst sehr viel später bewusst wurde, mein Fahrrad zwar zunächst noch von der Uni mit auf den Heimweg genommen (weswegen ich kurz zuvor noch den halben Weg wieder zurück gegangen war, weil ich es erst vergessen hatte), dann aber vor der Filiale einer großen deutschen Drogeriemarktkette stehen lassen, da meine Haustür nur 20 Meter entfernt und meine Hände voll und ich schon ungeachtet des Rads auf sie (die Tür) fixiert war.

Nun gibt es zweierlei Möglichkeiten: Ein Verbrechen (ja, ok, Vergehen), also Diebstahl, oder, was eigentlich sehr viel wahrscheinlicher ist, vor allem ob des "Retro-Looks" des Rads, der nicht nur ein Look ist, weil das Ding etwa so alt war wie das Wirtschaftwunder, dass es die Leute vom Sperrmülldienst (höchstwahrscheinlich mit der ordinären Müllabfuhr identisch) einfach mal mitgenommen haben. Man könnte es ihnen nicht verübeln.
Nein, man nicht. Aber ich schon.
Also bringt mir mein Rad wieder, ihr orangenen Monster!!!
Danke!

Montag, 15. Oktober 2007

Erdbeere

Noch gar nicht näher eingegangen bin ich auf das Ergebnis der am Rande durchgeführten Umfrage.

Die Erdbeere hat gewonnen und die Erdbeere ist somit auch das Cover des neuen Büchleins. Also vielleicht nicht ganz so wie hier angezeigt, aber ziemlich fast und so. Ein definitives Release-Date gibt es leider nach wie vor nicht, aber eigentlich könnte alles ganz schnell gehen. Wird dann wohl November werden. So besinnlich und gefühlvoll, wie die Geschichten sind, eignet es sich übrigens als ideales Weihnachtsgeschenk für Groß und Klein!!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Merkwürdige Dialoge (1)

Im Supermarkt. Nachdem ich die Azubine mit der Frage nach Almdudler ("AlmWAS?") schon völlig verunsichert habe, sitzt sie an der Kasse, als ich zahlen will. Unter anderem Zigaretten.

Sie: Sie, äh, Du bist aber schon 18?
Ich (erfreut): Ja, schon etwas länger.
Sie blickt mich misstrauisch an.
Ich: Soll ich vielleicht meinen Ausweis zeigen?
Sie (nach kurzem Überlegen, bestimmt): Ja!
Gebe ihr meinen Ausweis, sie betrachtet ihn hilflos.
Sie: Jetzt steht da auch noch 1983 drauf...
Ich: ...
Sie: ...
Ich: Vierundzwanzig.
Sie: Na gut, dann glaube ich das mal.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Horse Gin Retorte

Da mir der National Slam noch immer in Gedanken nachhängt, und ich auch beweisen will, dass ich nicht sooo die Ego-Sau bin, gibt es jetzt eine kleine unterhaltsame Geschichte über das Team Horse Gin Retorte, das aus Casjen Ohnesorge und mir besteht...

Die Regularien des Wildcardrankings und der nicht vorhandene Zuspruch anderer Teams machten es uns möglich, mit nur einer regulären Slamteilnahme zum National zu fahren, als zehntes von zehn qualifizierten Teams. Eigentlich war dies ja genau der Fall, den Berlin durch das Ranking vermeiden wollte. Aber wir können uns jedenfalls nicht vorwerfen, sonst irgendwem die Teilnahme kaputt gemacht zu haben.

Im August, als ich zwischenzeitlich in Köln gewohnt habe, fand die erste telefonische Absprache statt. Ich teilte Casjen unseren neuen Teamnamen mit, den ich eines Nachts mühsam anagrammiert hatte - was aber irgendwie niemandem aufgefallen war. Deshalb nochmal zum Nachvollziehen:

Ritter Ohnesorge --> Horse Gin Retorte

Casjens Frage nach dem tieferen Sinn bleibt bis auf weiteres unbeantwortet. Zu Ende des Gesprächs stand die leidige Textdiskussion. Wir brachen sie ab, einigten uns darauf, in vier Wochen noch einmal zu telefonieren und gingen weiter freudig unseren Beschäftigungen nach, zu diesem Zeitpunkt Öl verkaufen und Soaps schreiben.

Die vier Wochen zogen sich dann irgendwie in die Länge und waren erst Dienstag letzter Woche vorüber, als Casjen aus Armenien zurück und ich wieder in Bamberg war. Die Telefonkonferenz ergab, dass wir uns gegenseitig sehr bemitleiden, im Einzel in derselben Vorrunde zu sein und außerdem, dass wir als Teamtext "John & Jack" performen würden, einen altbewährten albernen Cowboytext mit einem Hauch politischen Inhalts (Studiengebühren). Da mir das Ende (das ich vor zwei Jahren selbst geschrieben hatte) ziemlich zum Hals raushing, wurden zudem ansatzweise Alternativenden erarbeitet.

Donnerstag letzter Woche dann, vier Stunden vor unserem Auftritt beim Mittagsschmaus mit Kartoffeln und Brokkoli, diskutierten wir heftig über das "neue" Ende, das Casjen nicht passte und umgehend durch eines ersetzt wurde, bei dem er Ruhe gab. Noch drei Stunden bis zum Auftritt und wir begannen zu proben, wie wir es jedes Jahr tun:
Wir zogen von Grünfläche zu Grünfläche, suchten verwaiste Spielplätze auf, stellten uns den Sandkasten als Bühne vor und sagten unseren Text auf. Perfektionist Ohnesorge war natürlich wie immer unzufrieden ("Du hast 'Verdammte Scheiße' gesagt, das muss 'Damn fuck!' heißen.") und Luftikus Ritter versuchte zwanghaft, letzte Textänderungen mit einzubringen, meist mit dem Argument, sie wären genial und veredelten den Text. Wie immer fand man irgendwie den Mittelweg, der in diesem Fall daraus bestand, dass die spontanen Hinzufügungen mit hamburgischer Akribie endlos geprobt wurden. Folgende Textstelle geriet dabei in den absoluten Fokus:

"Wie ist der Name deines chinesischen Pferdes, John?"
"John Jack."
"John, John?"
"John Jack, Jack!"
"John Jack Jack, John?"
"John Jack, Jack!!"
"John Jack, John?"
"John Jack, Jack!"

Natürlich muss man wissen, dass wir diese Textstelle zweimal hintereinander mit wachsender Geschwindigkeit brachten, und - dank Ohnesorge - saß sie, als wir eine Stunde vor Auftritt feststellten, dass wir uns mal auf den Weg zum Ballhaus machen sollten.
Der Höhepunkt des letzten Fußmarsches war folgender Dialog:

Ritter: Warum verziehst du dein Gesicht eigentlich so beim Sprechen?
Ohnesorge: Das ist Schauspielkunst.

Im Ballhaus angekommen, erfuhren wir von unserem Top-Startplatz, dem zehnten von zwölf, was uns in eine angenehm dösige Siegesgewissheit versetzte - die zunehmend dahinschwand, als man sich den Verlauf der Runde betrachtete. Das Publikum war nicht bester Stimmung und auch nicht in eine solche zu versetzen. Aber ein Cowboy kennt keine Angst und so zogen wir unser Ding durch, besser als in allen Proben...

"Verdammte Scheiße, Jack, mein Pferd kann mich nicht mehr tragen."
"Oh mein Gott, John, was ist los mit deinem Pferd? Hat es etwa Liebeskummer?"
und so weiter

Das Publikum war im Anschluss der Meinung, dass wir die Sache ganz gut gemacht haben - nur hatten sieben andere sie besser gemacht. Und so konnte Horse Gin Retorte der Tradition des gleichbesetzten Vorgängerteams Ritter Ohnesorge von der traurigen Gestalt folgen, die bei den National Slams 2005 und 2006 keinen Blumentopf gewinnen konnten. Und in Zürich ist dann eben mal wieder ein Text von Casjen dran...

Sonntag, 7. Oktober 2007

Ruhe

Der National ist Geschichte, die Vögelchen sind wieder in ihre Heimatnester geflogen, krukrudibäh, ich bin in meinem in Bamberg gelandet, habe mir den Tatort angeschaut (Scheißende, und dass es der Praktikant war, wusste ich schon, als er zum ersten Mal Kaffee holen musste) und genieße RUHE und Online-Poker und ne alte Bush-Platte.

In einem Punkt hatte ich bei meiner Prognose recht: SMAAT ist Teammeister geworden. Aber die Quoten standen ja auch gut. Eine erfogreiche Titelverteidigung im Einzelwettbewerb ist hingegen eine Sensation - eine verdiente.

Auf meinem eigenen Schicksal will ich nicht lange rumreiten. Aber kurz: Zittereinzug ins Halbfinale bei Punktgleichheit mit dem späteren Vizechampion Sebastian 23. Wir haben uns sehr gefreut. Das Halbfinale war dann - anders als seine Auslosung - keinesfalls eine Farce, sondern der beste Slam, an dem ich je teilgenommen habe. Rein stimmungsmäßig Gute Laune im Quadrat verglichen mit dem Finale. Bei der Definition des Begriffs "Hexenkessel" muss nun auch der Festsaal Kreuzberg unbedingt berücksichtigt werden... "und noch eine 10, und noch eine". Hab das natürlich dann nicht gepackt, weiterzukommen. Bei zweimaliger voller Punktzahl und einer derartigen Genialität in den Texten der Konkurrenz, Paradebeispiel Scharri, war das aber auch nicht weiter schlimm. Über das Finale an sich schreiben sicher andere, googlen hilft.

Wer mehr spannende Geschichten über Lospech und dramatisches Hinausgkicktwerden hören möchte, kann sich den Blogeintrag zu Michael Jakobs Untergang geben oder sich mit Tilman Döring unterhalten. Seine ICQ-Nummer ist 347-945-588.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Ratespiel - Auflösung

Antwort:

Die Einnahmen des letzten Würzburger Poetry Slams,
die ich durch Online-Poker etwas steigern wollte... wollte!!

(Die Ypsilonachse ist UNGLEICH Euro.)

Zum Glück ist am Sonntag ja schon der nächste Slam. Diesmal kommen die Einnahmen karitativen Zwecken zu (Fahrtkosten und so).
Zum Abschluss die typische Klingeltonwerbungsrekapitulation:
Also, ganz einfach:
Sonntag - 20.20 Uhr - akw - Würzburg - Slam

Freitag, 14. September 2007

halb:neu

Hallöchen,
um nicht allzu rückständig zu sein, hier mal ein Blog von mir - und gleich zum Auftakt große Publikumsinteraktion!
Nachfolgend finden sich 4 Entwürfe für die Gestaltung meines neuen Buchs (Release: Oktober schon). Die Rechte an den Bildern hat mein Verlag noch nicht, deswegen sind da noch so Striche drauf. Die sind dann natürlich weg, wenn's rauskommt, klar.
In der Leiste rechts findet sich - wie passend - eine Umfrage. Welches Cover gefällt am besten?
Keiner verlässt die Seite, ohne abgestimmt zu haben! Ist das klar??
Ergebensten Dank!





Kommentare darf man natürlich auch da lassen...